Betondickglasfenster bilden in der Glasmalerei ein absolutes Spezialgebiet aus. Die Kunst dicke Glasstücke in Beton einzugießen, entwickelte sich bereits in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. In ihrem Ursprung als Beleuchtung von Untergeschossen durch begehbare Gehwege gedacht, wurde dieses Verfahren sehr schnell zur Gestaltung von Fensterwänden adaptiert.
Nach dem zweiten Weltkrieg rückte diese Fensterform in den Fokus der Architekten und fand in den darauf folgenden Jahren ihre Blütezeit. Kaum eine andere Art Fenster zu gestalten, ist so mit der Architektur verknüpft, wie es Betondickglasfenster sind. Die Verbindung aus Glas, Beton und Stahl entwickelt ihre eigene künstlerische Qualität durch die Ausbildung von Beton- und Glasreliefs auf der Innen- und Außenseite sowie ihrer besonderen Farbglaswirkung, die das Dickglas durch seine Lichtbrechung entfaltet.
Auch ihr Alterungs- und Korrosionsprozess unterscheidet sich wesentlich von denen einer normalen Bleiverglasung. Bereits im Jahr 2009 haben wir gemeinsam mit der „Bundesanstalt für Materialforschung“ das erste Forschungsprojekt auf dem Gebiet durchgeführt und entwickeln seither die Restaurierungstechniken stets weiter.
Zwei nachfolgende Forschungsprojekte und zahlreiche Restaurierungsarbeiten brachten weitere wichtige Erkenntnisse. Mit den erworbenen Kompetenzen können wir eine genaue Analyse des Zustandes von Betondickglasfenstern ermitteln und daraus folgend notwendige Maßnahmen bzw. ein individuelles Restaurierungskonzept erstellen. In den letzten Jahren haben wir über 30 größere Betondickglasfensterzyklen restaurieren und erhalten können. Wir werden nicht nachlassen, für diese außergewöhnliche Kunstgattung zu kämpfen, um deren Erhaltung auch für die Zukunft zu sichern.